Titel: Doll Hunters
Autor: Saskia Reymann
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 540 Seiten
Klappentext:
Wir befinden uns im Jahre 2034.
Die Regierung verwandelt immer mehr Menschen mit Hilfe eines implantierten Chips in sogenannte Dolls und nimmt ihnen damit den eigenen Willen. Sie gehorchen, ohne zu hinterfragen.
Aber es gibt die Hunters. Eine rebellische Organisation, die versucht die Regierung zu stoppen.
Das Suchen und Töten der Dolls soll die Regierung und deren Pläne aufhalten.
Mittendrin befindet sich Scar, die mit ihrem Vater in die USA gezogen ist, um dort zu studieren und zu versuchen einen schweren Verlust aus ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Doch bald muss sie erkennen, dass ihr Vater weitreichende Geheimnisse hat.
Auf der Suche nach Antworten taucht sie in eine gefährliche Welt voller dunkler Machenschaften ein und gerät dabei zwischen die Fronten der Hunters und der Regierung. Wem kann sie wirklich trauen?
Autor:
Folgt…
Verlauf und Geschichte:
Scar – eigentlich Scarlett – zieht gemeinsam mit ihrem Vater von Deutschland nach Amerika. Dabei entdeckt sie schnell sein Geheimnis. So bleiben ihr weder die Machenschaften der Regierung, noch die Hunters verborgen. Dabei trifft sie auf Ryder und Jo. Er ist einer der Trainer und Jos einziges Ziel ist, dass sie selbst die Ausbildung zum Hunter absolvieren kann… Dabei kommt ihr Scar etwas in die Quere. Somit haben wir eine sehr ungünstige Anfangssituation. Beim Training gibt es nicht nur einige Probleme mit Jo, sondern die findet auch Freunde unter den Regierung-feindlichen Hunters – Charlie und Caleb. Neu in der Organisation muss sie viel trainieren und dabei deckt sie mehr als ein unerwartetes Geheimnis auf..
Die Charakteren:
Scar:
Sie ist als Hauptcharakter sehr angenehm. Ab und an etwas stürmisch und man muss ihr wirklich lassen, dass sie wirklich das Wort aufgeben wohl kaum kennt, besonders wenn es um Geheimnisse geht. Aber ich konnte ihr Handeln und alles was sie tat, bis auf kleine Ausnahmen – die auf ihren Dickkopf zurückzuführen sind – sehr gut nachvollziehen.
Ryder:
Für mich einer der interessantesten Charaktere im ganzen Buch. Denn er hat einige Fassetten und zeigt als einer der wenigen auch Ängste. Man bemerkt bei ihm deutlich, dass alles nicht ganze spurlos an ihm vorbeizieht. Zwar bezieht sich vieles auf sein früheres leben, aber mit seinen Schwächen und Stärken war er mir sehr sympathisch.
Jo:
Oh ich mochte Jo! Sie ist jetzt nicht das typische Mädchen und sie kann gewaltig ihren Kopf durchsetzen. Einmal eine Powerfrau, die sich aber nicht so gut mit Scar versteht. Was für einiges an Zündstoff sorgt. Daher langweilig kann es da nicht werden! Aber wie bei Ryder, merkt man auch bei ihr, dass im Hintergrund mehr ist, als was man auf den ersten Blick sieht. Das hat mir gut gefallen.
Charlie:
Sie ist ein liebes und nettes Mädchen und eine wirklich gute Freundin für Scar. Leider hat man bis jetzt, bis auf das, noch nicht ganz so viel erfahren. Aber ich denke, da könnte im zweiten Teil noch mehr kommen. Jedoch war Charlie genau die Art Mensch, die Scar brauchte und daher passt sie sehr gut in die Geschichte.
Jay & Abby:
Jay ist sehr freundlich und der Umgang mit den jüngeren ist für ihn immer sehr freundschaftlich. Wenigstens, wenn nicht gerade die ganze Hütte brennt. Scar ist sein Ein und Alles, das merkt man in der Geschichte sehr deutlich und man kann es auch sehr gut verstehen, warum er so ist. Abby selbst ist ebenfalls sehr nett und freundlich. Leider kommt sie meist nur gelegentlich vor und Scar und sie haben auch eine freundschaftliche Beziehung zueinander. Ich hoffe aber, dass man besonders von ihrem alten Leben noch einiges im zweiten Teil erfahren wird.
Caleb:
Er sticht aus der Masse heraus, nicht nur, weil er nicht der super Sportler ist, sondern weil er vieles mit Köpfchen lösen möchte. Caleb ist für mich so ein erfrischender Charakter gewesen. Auch die Freundschaft zu Scar fand ich sehr süß gemacht.
Dean, Blaine, Mason:
Blaine kommt zwar erst etwas später, aber er ist für mich Charakterlich sehr ähnlich wie Dean, sodass ich hier gleich darauf eingehe… Dean und Blaine haben beide eine große Klappe und sind für mich kleine Angeber. Wobei Blaine mich fast etwas mehr nervte. (Warum weiß ich leider auch nicht…) Aber er war gar nicht mein Fall.
Mason ist eher der ruhige und etwas distanzierte Typ. Ein klarer Kontrast zu den zwei Anderen, aber leider erfährt man darum von ihm so wenig… Oder er bleibt etwas außen vor… Da hoffe ich auch sehr, dass im zweiten Teil mehr von ihm kommt.
Rose:
Rose kommt auch später vor und ich musste sagen, ich mochte sie nicht wirklich. Ich wusste nie, was könnte da noch kommen. Fängt sie vielleicht etwas mit Ryder oder Caleb ab? Ihr hätte ich alles zugetraut. Bei ihr bekommt man auch einen sehr tiefen Einblick in ihren Charakter und leider macht das die junge Dame nicht ganz so sympathisch. (Wobei ich glaube, dass es nie darauf ausgelegt wurde, dass man sie mag…)
Das sind so etwa die wichtigsten Figuren. Es gibt noch einige mehr, aber auf die gehe ich nicht ein. Die oben genannten mit denen hat man als Leser allgemein am meisten zu tun…
Schreibstil:
Es war sehr flüssig und leicht zu lesen. Ellenlange Beschreibungen gibt es nicht. Dafür wurde sehr viel Wert auf die Interaktion der Charakter und ihr Handeln gelegt. Das fand ich sehr schön, denn genau das liebe ich beim Lesen! Denn wie eine Turnhalle aussieht, weiß meine Fantasie. Da braucht man nicht jeden Nagel und jede Diele zu beschreiben. Aber das war wichtig für die Geschichte ist, wird immer genannt. Auch ohne Seitenweise Beschreibungen hat mein Hirn mir ein schönes Kopfkino zaubern können. Eben, weil das wichtigste als Element doch da war.
Zudem fand ich das Buch, als Debüt der Autorin, wirklich gelungen!
Fazit:
Doll Hunter ist eine schöne mitreißende Geschichte, die einiges an Lesespaß und unerwarteter Wendungen bringt. Zudem ist die Hunter Organisation, sehr auf ein gleichgestelltes Verhältnis zwischen den Mitarbeitern aus. So kann man eigentlich auf Augenhöhe mit allen reden. Etwas, dass ich mir ab und an auch für unsere Welt wünschen würde. Daher war es eine spannende Erfahrung, mal ein Buch zu lesen, wo man seinen Vorgesetzten nicht immer mit den althergebrachten Floskeln ansprechen muss.
Zudem haben mich einige Wendungen überrascht. Oder auch wenn ich dachte, oh nein… Jetzt wird es langweilig, dann kam oftmals genau wieder was Unerwartetes. Es war zwar nie so, als hätte ich das Buch nicht aus der Hand legen können, aber es war mir auch nie langweilig.
Eines muss man zwar dazu sagen, die Autorin geht sehr realistisch vor. Darum wird es viele Trainingseinheiten geben. Scar wird nicht über Nacht zur Elite Kriegerin, die alle im Alleingang fertig macht. Nein sie muss sich alles hart erarbeiten…
Leider hätte ich mir noch etwas mehr Aktion erhofft. Aber als Untergrundorganisation kann man mit dem Geld auch nicht um sich werfen und der ganze Aufbau mit Scar hätte keinen Sinn gemacht, wenn sie eben über Nacht zur Elitekriegerin geworden wäre… Aber ab und an fragte ich mich schon, warum wieder Training! Wobei dann in dem Moment zwar immer etwas Unerwartetes passierte… Aber trotzdem. Da wären meine Erwartungen an das Buch etwas anders zuerst gewesen. Einszwei kleine Logikfehler gab es leider auch. Die waren jedoch so klein, dass sie wohl kaum jemanden auffallen und beim Lesen stören sie auch nicht.
Ein Punkt, den ich auch etwas schade fand, war die Liebe. Leider kam es so heraus, wie ich von Anfang an gedacht hatte… Selbst wenn die Autorin mehr als einmal so schöne kleine Andeutungen in eine andere Richtung gemacht hat, wurde daraus nichts. Besonders der letzte Teil hätte man vielleicht anders lösen können und die große ich Liebe dich erst im Band zwei richtig platzen lassen. Da hätte es in dem Buch so schöne Stellen für mehr gehabt, die leider (in meinen Augen) nicht genutzt wurden.
Das Hauptpaar damit bin ich zwar zufrieden. Es ist schön für die Zwei und ich gönne es ihnen. Aber irgendwie hätte ich mir in dem Setting fast noch etwas mehr Drama erhofft. Oder die Hoffnung, dass es am Ende anders kommen könnte, als ich dachte… Jedoch passt es. Die zwei Charakteren sind wirklich füreinander geschaffen.
Also wer eine süße kleine Love Story möchte, wird hier definitiv nicht enttäuscht und ganz reibungslos geht auch nicht alles.
Darum war Doll Hunter für mich ein richtig tolles Debüt und die Geschichte kann einem wirklich unterhalten. Sie hat eine starke Protagonistin, eine süße Liebesstory und das Ende ist im wahrsten Sinne bombastisch. Denn nach dem Training kommt die Aktion im letzten drittel doch nicht zu kurz. Da geht es richtig zur Sache und man bekommt einige Geheimnisse gelüftet, wo einem die Luft wegbleibt. Also alles was ich eigentlich früher erwartet hatte, gab es dann ganz am Schluss doch! Zudem finde ich das Ende sehr spannend gelöst. Es ist schließt alles ab, trotzdem gibt es eine sehr spannende Anfangssituation für den zweiten Band. Ich glaube, in diesem, wird es wirklich zur Sache gehen. Dabei hoffe ich auch, dass man dort eben beim einen oder anderen Charakter noch mehr erfährt. Zudem hoffe ich, dass dieses Endpaar dann auch ja zusammen bleibt… Auch wenn ich mehr erhofft hätte, so würde ich es schade finden, wenn sie nach allem am Ende doch jemand anderen finden würden…
Jedenfalls bin ich gespannt, wie es weiter geht, denn es bleibt noch Luft nach oben für die Geschichte! Aber am meisten gespannt bin ich auf das Ende. Wie die Autorin das alles beenden möchte, darauf bin ich wirklich sehr gespannt!
Darum gibt es von mir für Doll Hunter 4 Sterne. Es ist ein tolles Buch, dass trotz kleinen Schwächen mir viel Freude machte, wo ich auch gerne noch weiter lese. Leider hatte ich zum Teil andere Erwartungen und es hat mich leider nicht ganz vom Hocker gehauen. Aber es ist definitiv lesenswert!
★★★★